„Konfrontative Pädagogik – eine wirksame Methode gegen Gewalt an Schulen“

Der Sonderpädagoge und Anti-Aggressivitäts-Trainer Torsten Schumacher über Gewalt an Schulen und Methoden der „konfrontativen Pädagogik“.

Laut wissenschaftlichen Studien ist regelverletzendes und gewalttätiges Verhalten von Jugendlichen ein zunehmendes Problem an Schulen. Der Sonderpädagoge und Anti-Aggressivitäts-Trainer Torsten Schumacher erläutert, wie man mit Methoden der „Konfrontativen Pädagogik“ erfolgreich dagegenhalten kann.

Redaktion: Herr Schumacher, Sie waren vor Ihrer Trainertätigkeit über 19 Jahre als Förderschullehrer an Schulen mit dem Förderbedarf „Emotionale und soziale Entwicklung“ im Dienst. Wie groß ist das Problem regelverletzender, gewaltbereiter Schülerinnen und Schüler im Schulalltag? 

Torsten Schumacher: Das Thema „Gewalt“ an Schulen ist und war schon immer eine große Herausforderung für Schulen, wobei entsprechende Fälle bis 2015/16 eher abgenommen haben. Aber wie neuere Studien zeigen, hat sich dieser Trend inzwischen umgekehrt. Und dabei sind die sozial-psychologischen Auswirkungen der Covid-Pandemie auf die Schülerinnen und Schüler noch gar nicht vollständig erfasst. 

„Ich habe den Eindruck, dass sich eine relevante Zahl von Pädagoginnen und Pädagogen in Bezug auf Regelverletzungen, Mobbing und Gewalt hilflos fühlen.“

Torsten Schumacher

Ich arbeite bundesweit mit vielen Schulen zum Thema „Konfliktmanagement“ und aus allen Schulformen wird berichtet, dass sich die Schülerschaft in ihrem Sozialverhalten deutlich verändert hat. Aus dieser Felderfahrung habe ich den Eindruck gewonnen, dass sich eine relevante Zahl von Pädagoginnen und Pädagogen in Bezug auf Regelverletzungen, Mobbing und Gewalt hilflos fühlen. Das hat auch Einfluss auf deren Wahrnehmung. Die Frage inwieweit Schülerinnen und Schüler als „problematisch“ beschrieben werden ist nämlich erheblich davon abhängig, inwieweit die Lehrkräfte sich in dieser Frage kompetent fühlen und dementsprechend handlungsfähig sind. 

Redaktion: Um das Problem in den Griff zu kriegen, nutzen Schulen seit Jahren eine Methode, die eigentlich aus dem Bereich der Straffälligenhilfe stammt, die sogenannte „Konfrontative Pädagogik“. Können Sie mal skizzieren, worum es dabei im Kern geht?

Schumacher: Die Keimzelle der Konfrontativen Pädagogik war in den 80er-Jahren die Jugendstrafanstalt Hameln, in der Jens Weidner und Michael Heilemann das Anti-Aggressivitäts-Training für gewaltbreite Mehrfachtäter entwickelt haben. Im Kern ging es darum, Straftätern, die keine Veränderungsbereitschaft zeigten, zu vermitteln, welche Folgen Ihre Tat für das Opfer hat. Wenn es gelingt, Gewaltstraftäter mit dem Opferleid zu konfrontieren und somit die Bereitschaft zu reduzieren nicht mehr oder weniger hart zuzuschlagen, ist dies ein effektiver Beitrag zum Opferschutz. Dabei gilt der Grundsatz: „Verstehen, aber nicht einverstanden sein“, wie es Reiner Gall formuliert hat, der in den 90er-Jahren diese Methode in Form des sogenannten Coolnesstraining für den Bereich Schule und Jugendhilfe angepasst hat. Auch hier gilt für den teilnehmenden gewaltaffinen Jugendlichen die doppelte Botschaft: Wir mögen dich und wir verstehen dein Verhalten, aber wir sind damit nicht einverstanden, denn dein Opfer kann nichts dafür, dass du vielleicht eine schlechte Kindheit hattest. Diese Haltung – auch den problematischen Schüler mögen, aber mit seinem abweichenden Handeln nicht einverstanden sein – gilt daher als Grundsatz eines autoritativen Erziehungsstils, in Abgrenzung zu autoritärem oder permissivem, also toleranzbetontem Erziehungsverhalten.

Redaktion: Warum ist diese Methode, die ursprünglich für Straffällige entwickelt wurde und vor allem im Sozialbereich praktiziert wird auch für den schulischen Bereich geeignet?

Schumacher: Das ursprüngliche Anti-Aggressivitätstraining ist dem tertiären Präventionsbereich vorbehalten und eigentlich keine Methode für den Bereich Schule. Aber das adaptierte, sogenannte Coolnesstraining wird seit Jahren erfolgreich in der Schule praktiziert. Es wird im Bereich der Primär- und Sekundärprävention eingesetzt und nimmt das System „Klasse“ – also die Täterinnen und Täter, die potenziellen Opfer und die gesamte Gruppe – in den Fokus. Dabei geht es nicht um harte Konfrontation mit denjenigen, die Taten begangen haben, sondern um eine spielerische Annäherung an das Thema Gewalt, Mobbing und Ausgrenzung. Potenzielle Opfer werden gestärkt und die Gruppe zum friedvollen Einmischen animiert. Ziel des Coolnesstrainings ist es, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Klasse zu stärken.  Durch die Anwesenheit der Klassenleitung während des Trainings wird im Idealfall dieser Lerneffekt nachhaltig verankert. Gerade jetzt, wo die Kinder und Jugendlichen nach der langen Zeit der Isolation erst wieder an ein soziales Miteinander gewöhnt werden müssen, kann so ein Training hilfreich sein. Allerdings können Kolleginnen, Kollegen und ich momentan die aktuellen Anfragen dafür längst nicht mehr bewältigen. 

„Gutes Konfliktmanagement setzt auf die ganze Bandbreite von Interventionsmöglichkeiten. Der konfrontative Ansatz ist kein Königsweg.“

Torsten Schumacher

Redaktion: Wann ist so ein Trainingskurs sinnvoll?

Schumacher: Ein solch sozialer Trainingskurs ist vor allem dann angezeigt, wenn Schülerinnen und Schüler oder auch Lehrkräfte durch andere geschädigt werden, also wenn es sich nicht um einen „Streit“ handelt, an dem beide Konfliktparteien ihren Anteil haben. Beispiel: Wenn Schüler Max den Schüler Moritz ohne Grund mit „Du Opfer“ beleidigt, wäre eine Schlichtung oder eine Mediation kontraindiziert. Hier ist eine konfrontative Intervention im Sinne einer Entschuldigung und einer Wiedergutmachung angezeigt. Voraussetzung dafür ist, dass sich die intervenierende Fachkraft am erweiterten Gewaltverständnis orientiert, das heißt dass sie auch Hänseleien oder Ausgrenzung als Gewalt definiert.

Grundsätzlich gilt: Gutes Konfliktmanagement setzt auf die ganze Bandbreite von Interventionsmöglichkeiten. Dazu gehören mediative Tools wie Streitschlichtung und Mediation aber eben auch konfrontative Tools wie der Tatausgleich mit Entschuldigung und Wiedergutmachung. Somit ist der konfrontative Ansatz kein Königsweg, sondern nur dann sinnvoll, wenn bei den Täterinnen und Tätern eindeutig die Absicht der Schädigung vorhanden ist, wenn also die Person absichtlich etwas tut oder unterlässt, um eine psychische oder physische Beeinträchtigung einer anderen Person herbeizuführen. 

Redaktion: Sie bieten Schulen Fortbildungen im Bereich „Konfrontative Pädagogik“ an. Wie läuft so eine Fortbildung praktisch ab und wie lange dauert es in der Regel?

Schumacher: Das fängt bei einem zweistündigen Vortrag an und endet bei Bedarf in einer langfristigen Prozessbegleitung. Der größte Anteil jedoch besteht aus ein- bis zweitägigen Inputveranstaltungen, in denen die Schulen am Ende ein Konzept zum Umgang mit herausfordernden Schülerinnen und Schülern zur Weiterarbeit bekommen. 

Redaktion: Welche Inhalte und Botschaften wollen sie bei ihren Trainings rüberbringen?

Schumacher: Ich orientiere mich in der Konzeption der Fortbildungen an der sozialen Einflusstheorie nach Latané, welche besagt, dass ein pädagogischer Einfluss auf eine Gruppe (Schülerschaft) aus drei Faktoren besteht. Neben den individuellen Kompetenzen (Strength), geht es mir um die Implementierung klarer Verfahren bei Unterrichtsstörungen, Mobbing und Gewalt (Immediacy), die von allen Teammitgliedern (Number) auch umgesetzt werden müssen.

Mit „Strength“ meine ich die Entwicklung einer inneren Haltung zu den „Tätern“, also „verstehen, aber nicht einverstanden sein“. Dabei orientiere ich mich am autoritativen Erziehungsstil. Aus Sicht des Förderschullehrers für emotionale und soziale Entwicklung bietet dieser Stil eine Gegenerfahrung zu den dysfunktionalen Erziehungsstilen, welche diese auffälligen Schülerinnen und Schüler im Elternhaus oder im Milieu erfahren haben.

„Immediacy“ meint die konzeptionelle Entwicklung klarer Verfahren, welche den pädagogischen Fachkräften Handlungssicherheit bei Unterrichtsstörungen, Mobbing und Gewalt gibt. Dazu gehört auch die Entwicklung von Unterstützungssystemen für die unterrichtende Lehrkraft, wenn Schüler:innen sich komplett widersetzen, zum Beispiel sich weigern, den Raum zu verlassen. Lehrkräfte geraten immer dann in Stress, wenn sie keine Möglichkeit mehr haben, „eine Schippe drauf zu legen“ oder aus dem Konflikt auszusteigen um ihn zeitverzögert nachzubearbeiten.

„Es ist keine Schande und völlig normal, wenn Lehrerinnen und Lehrer in solchen Situationen an ihre Grenzen kommen.“

Torsten Schumacher

Um in solchen Situationen professionell zu (re)agieren, sollten sich die Fachkräfte einer Schule als „Gang“ verstehen („Number“), das bedeutet, dass die Lehrkraft in stressbehafteten Situationen einen Support durch Kollegen anfordern kann und diesen auch bekommt. Das klingt einfach, ist jedoch mitunter schwer vermittelbar. Es setzt nämlich voraus, dass sich Lehrkräfte eingestehen, dass es Situationen gibt, mit denen sie alleine nicht klarkommen. Diese Haltung steht jedoch der alten Schulkultur des „wenn du das nicht schaffst, bist du keine gute Lehrkraft" diametral entgegen. Angesichts der Tatsache, dass es zunehmend Schülerinnen und Schüler gibt, welche sich mit einem klaren „Nein“ und teilweise auch mit körperlicher Gewalt den Anweisungen der Lehrkräfte widersetzen, ist dieses Selbstbild gänzlich unpassend. Es ist keine Schande und völlig normal, wenn Lehrerinnen und Lehrer in solchen Situationen an ihre Grenzen kommen. Erst wenn diese Einsicht bei den Lehrkräften „ankommt“, ist die Implementierung von Supportsystemen möglich.

Ich habe viele Schulen begleitet, wo das gelungen ist. Dort wurden solche Supportsysteme konzeptionell eingeführt und die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Denn wenn Lehrkräfte wissen, dass sie im Notfall ganz selbstverständlich Unterstützung anfordern können, da diese explizit im Schulkonzept verankert ist, bleiben sie gelassen und entspannt. Insofern leisten Konfliktmanagement-Trainings aus meiner Sicht auch einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern.

Redaktion: Sehen Sie in Zukunft einen weiter wachsenden Bedarf für solche Konfliktmanagement-Trainings?

Schumacher: Aus allen Schulformen wird – schon seit längerer Zeit – über eine große Belastung der Lehrkräfte durch „herausfordernde“ Kinder und Jugendliche berichtet, von daher ist dieses Angebot gerade sehr gefragt. Die Herausforderungen im Konfliktmanagement für Schulen werden nicht weniger (Inklusion, Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung, psychosoziale Veränderungen durch die Pandemie). Zudem haben auch Schulleitungen ein großes Interesse an einem geringen Krankenstand der Lehrkräfte. Daraus resultiert die Erkenntnis, dass es wichtig ist, sich diesen Aufgaben schwerpunktmäßig zu stellen. Die Arbeit am Konfliktmanagement wird für die pädagogischen Fachkräfte jedoch allzu oft als belastende Mehrarbeit „on top“ empfunden. Von daher wäre es wichtig, dass durch die Schulbehörden und die Schulleitungen genug Möglichkeiten und Zeiträume bereitgestellt werden, um sich dieser Arbeit zu widmen. Konkret würde das bedeuten, dass man das Thema „Konfliktmanagement“ in der Schulentwicklung priorisiert und alle anderen Projekte zurückfährt.

Redaktion: Was weiß die Forschung über den sozialen Hintergrund von gewaltaffinen Jugendlichen, über Ursachen und Auslöser ihres Verhaltens? 

Schumacher: Eine umfassende Antwort würde den Rahmen sprengen. Aber kurz gefasst muss man zwischen schulischen und außerschulischen Risikofaktoren unterscheiden. Zu den außerschulischen Risikofaktoren zählen die familiäre Sozialisation (gestörte Familienbeziehungen, Gewalterfahrungen, gewalttätiger oder inkonsistenter Erziehungsstil der Eltern, wenig emotionale Zuwendung, instabile Bindungserfahrungen), der Einfluss der Peergroup und nicht entwicklungs- und altersgerechter Konsum von gewaltverherrlichenden Medien. Schulische Risikofaktoren sind ein gestörtes Lehrer-Schüler-Verhältnis, wenig Möglichkeiten zur Partizipation, abwertendes und etikettierendes Verhalten der Lehrkräfte, mangelhafte Integration in die Klassengemeinschaft, sowie Überforderung und leider auch mangelnde sonderpädagogische Zuwendung insbesondere im inklusiven Setting.

Redaktion: Erst kürzlich hat eine Studie des VBE gezeigt, dass die Gewalt gegen Lehrkräfte erneut zugenommen hat. Was raten Sie Lehrerinnen und Lehrern, die in extremen Konfliktsituationen stecken? Gibt es so etwas wie goldene Regeln, auf die man achten sollte?

Schumacher: Wenn Lehrkräfte Oper von Gewalt werden, sollten sie offen damit umgehen und nicht das Gefühl haben, das allein durchstehen zu müssen. Dazu gehört die Rückendeckung von Schulleitung und Behörden, eine „klare Kante“ was notwendige Ordnungsmaßnahmen angeht und eine kollegiale Grundhaltung. Zudem sollte die Bewertung, ob eine Tat als ordnungsmaßnahmenrelevant angesehen werden kann und / oder bei der Polizei anzuzeigen ist, nie dem Opfer allein überlassen werden. Ein Opfer, das physische oder psychische Gewalt erlebt hat, ist selten in der Lage eine situationsgerechte Entscheidung zu treffen. In diesem Fall ist unbedingt eine Außensicht von Kolleginnen, Kollegen oder der Schulleitung angezeigt, das heißt: Stellen Sie sich in die Schuhe der Opfer!

„Wenn ich als Lehrkraft in einem heißen Konflikt stecke: Lieber aussteigen, notfalls flüchten als sich auf Biegen und Brechen durchzusetzen und einen Angriff zu riskieren.“

Torsten Schumacher

Und eine goldene Regel, wenn ich als Lehrkraft in einem heißen Konflikt stecke: Lieber aussteigen, notfalls flüchten als sich auf Biegen und Brechen durchzusetzen und einen Angriff zu riskieren. Ich kann den Konflikt dann immer noch zeitverzögert mit den Kolleginnen und Kollegen nachbearbeiten. Wichtig ist, dass dann im Anschluss wenn nötig auch Konsequenzen gegen den Störenfried gezogen werden. Idealerweise wird diese anschließend auch noch den eventuell bei der Tat anwesenden anderen Schülerinnen und Schülern mitgeteilt. Das ist genau das, was ich mit Handlungssicherheit und klaren Verfahren meine. Einer unserer Leitsätze lautet: „Taten, die sich öffentlich ereignen werden, öffentlich verhandelt“ – „wenn du den Mut hast deine Lehrerin vor der Klasse zu beleidigen, dann musst du den Mut haben, dich vor der Klasse zu entschuldigen.“ Das haben wir auch Erstklässlern an unserer Förderschule erklärt und sie haben es begriffen. Transparenz ist im Konfliktmanagement ein wichtiges Element.

Zudem sind klare Sicherheitskonzepte (schneller Support bei Übergriffen) sowie eine enge Vernetzung mit Schulpsychologie, Polizei und Jugendamt für betroffene Lehrkräfte hilfreich. 

Redaktion: Welche Rolle spielt das Thema in der Lehrerbildung? Müsste der pädagogische Nachwuchs diesbezüglich besser vorbereitet werden?

Schumacher: Ganz klares Ja! Denn was ich über alle Schulformen hinweg beobachte, ist, dass junge Lehrkräfte schlecht bis gar nicht auf den Umgang mit Regelverletzungen oder Gewalt (psychisch und physisch) vorbereitet werden. Die sind alle hoch qualifiziert, methodisch-didaktisch topfit und sehr motiviert, haben aber kein Reaktionsrepertoire bei Beleidigungen oder Gewalt. Das Thema Gewalt ist seit Jahren existent und ich finde es grob fahrlässig, wie wenig Bedeutung dem Thema Konfliktmanagement innerhalb des Ausbildungscurriculums beigemessen wird. Wenn mir eine junge Grundschullehrerin in einem sozialen Brennpunkt sagt, sie dürfe ja kein Kind anfassen (wenn das in diesem Fall andere Kinder mit einer Schaufel angreift), darf man das zumindest mal kritisch hinterfragen. Solche Aussagen sind leider kein Einzelfall. Generell fühlen sich viele Lehrkräfte extrem unsicher, was die Rechtslage und situationsgerechte Handlungs- und Verfahrensweisen anbelangt.

Aus meiner Sicht sollte in diesem Bereich deutlich nachgebessert werden – nicht nur um den Lehrkräften mehr Handlungssicherheit zu geben, sondern auch um insgesamt den Erziehungsauftrag professionell und nachhaltig zu erfüllen. Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler haben ein Recht darauf, dass Schule prinzipiell ein sicherer Ort ist. 

Mein ehemaliger Chef hat mir bei der Einstellung (Förderschule Emotionale und soziale Entwicklung) gesagt: „Ich erkläre dir jetzt erst einmal die Begriffe `Notwehr`, `Nothilfe` und ´unterlassene Hilfeleistung`. Wenn du Stress hast, komm´ ins Lehrerzimmer, wir regeln das gemeinsam. Danach reden wir über die Stoffverteilungspläne“.

Redaktion: Herr Schumacher, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Zur Person

Torsten Schumacher ist Lehrer für Sonderpädagogik, Diplomsportlehrer, Anti-Aggressivitätstrainer / Coolnesstrainer und Wirtschaftsmediator. Vor seiner Selbstständigkeit arbeitete er 19 Jahre an zwei Förderschulen für emotionale und soziale Entwicklung. Sein Spezialgebiet ist unter anderem die Implementierung der Konfrontativen Methode in den schulischen Kontext, sowie inklusive praxisnahe Lehrkräftefortbildungen. Seit 2004 ist er parallel als Ausbilder und Dozent für das Deutsche Institut für Konfrontative Pädagogik (IKD) in Hamburg tätig und hält Vorträge zum Thema.