Drei Fragen an Theresa Schopper
Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg
Redaktion: Der neue Campus Schulmanagement richtet sich an Führungskräfte im Bildungskontext und jene, die es werden möchten. Wo sehen Sie gerade jetzt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, die eine beispiellose und enorme Herausforderung für das Schulsystem darstellt, Handlungsbedarf für diese Personengruppe?
Theresa Schopper: Die aktuelle Situation ist für die Schulleitungen ungemein belastend. Sie müssen die Umsetzung der Corona-Maßnahmen an den Schulen organisieren. Das bedeutet auch, dass sie die Maßnahmen vor Ort vertreten müssen und auch mit der Unzufriedenheit über verschiedene Maßnahmen konfrontiert sind. Es war mir deswegen sehr wichtig, dass wir im kommenden Haushalt zusätzliche Stellen zur Entlastung der Schulleitungen verankert haben.
Redaktion: In allen Bundesländern sind Schulleitungsstellen unbesetzt. Auch hier in Baden-Württemberg fehlen vor allem an den Grundschulen Leiter und Leiterinnen. Inwiefern kann das Portal Campus Schulmanagement, mit seinem Studiengang, modularen Fortbildungsangeboten und einem Online-Magazin dazu beitragen, die Bereitschaft in eine Leitungsposition zu gehen, zu erhöhen?
Schopper: Ich denke, dass es immer hilfreich ist, sich auf die Aufgaben, die vor einem liegen, vorzubereiten. Sei es durch zusätzliches Wissen aus Magazinen, über Fortbildungen oder einen Studiengang. Man weiß dann eher, auf was man sich einlässt und das zusätzliche Wissen und die zusätzlichen Fähigkeiten, die man erwirbt, machen es auch leichter, die Aufgaben richtig einzuschätzen und zu bewältigen.
Redaktion: Wie schätzen Sie generell solche Kooperationen wie die des Campus Schulmanagement ein? Was können Hochschulen, Behörden und private gemeinnützige Institutionen zur Umsetzung eines erfolgreichen Bildungsauftrags beitragen?
Schopper: Wenn Expertise aus verschiedenen Bereichen zusammenkommt, ist das meistens sehr förderlich für alle Beteiligten. Wir brauchen das Wissen und die Kompetenz aus den Hochschulen und Universitäten, um die Schulen und den Unterricht weiterzuentwickeln. Im schulischen Bereich arbeiten wir bei verschiedenen Projekten auch immer wieder mit unterschiedlichen Stiftungen zusammen. Der Bildungsauftrag an sich bleibt aber weiterhin Aufgabe des Staates.