Warum sozial-emotionales Lernen unerlässlich ist
Sozial-emotionales Lernen lässt sich in jedes Fach integrieren und kommt sowohl Schüler:innen als auch Lehrkräften zugute

Einsamkeit, Mobbing, Leistungsdruck – Kinder und Jugendliche erleben zahlreiche belastende Situationen. Doch es gibt Fähigkeiten und Kompetenzen, die ihnen helfen können, besser damit umzugehen. Soziales und emotionales Lernen stärkt unterstützende Beziehungen und vermittelt wichtige Schlüsselqualifikationen, die das Lernen bereichernd und motivierend machen. Professorin Sara Rimm-Kaufman erklärt, wie Lehrkräfte ihren Unterricht gezielt darauf ausrichten können.
Redaktion: Frau Professorin Rimm-Kaufman, was genau bedeutet sozial-emotionales Lernen?
Prof. Dr. Sara Rimm-Kaufman: Eine der bekanntesten Definitionen stammt von der „Collaborative for Academic, Social and Emotional Learning“ der Universität Illinois-Chicago. Sie definiert sozial-emotionales Lernen als den Prozess, Wissen und Fähigkeiten zu erwerben und anzuwenden, um eine gesunde Identität zu entwickeln, Emotionen zu regulieren, Ziele zu erreichen, Empathie zu zeigen, Beziehungen zu stärken und verantwortungsbewusst zu handeln.
Oft konzentrieren wir uns dabei auf Kinder und Jugendliche, doch auch für Erwachsene ist sozial-emotionales Lernen relevant. So profitieren beispielsweise Lehrkräfte davon, wenn sie interkulturelle Kompetenzen erwerben und diese im Umgang mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Hintergründe anwenden.
Redaktion: Welche Kompetenzen gehören in den Bereich des sozial-emotionalen Lernens?
Rimm-Kaufman: Sozial-emotionales Lernen umfasst fünf miteinander verbundene Gruppen von kognitiven, emotionalen und sozialen Kompetenzen.
- Selbstbewusstheit: Die Fähigkeit, eigene Werte, Gedanken und Emotionen zu verstehen und ihre Verbindung zum Verhalten zu erkennen. Dazu gehören das Erkennen eigener Emotionen, die Reflexion persönlicher und kultureller Ressourcen sowie die Auseinandersetzung mit Vorurteilen. Ein Achtklässler, der sich als „niedergeschlagen“ statt nur „traurig“ beschreibt, zeigt eine hohe Selbstbewusstheit.
- Selbstmanagement: Die Fähigkeit, eigene Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen zu regulieren und an verschiedene Situationen anzupassen. Dazu gehören Stressbewältigung, Emotionsregulation, Selbstdisziplin, Eigeninitiative und die Fokussierung auf persönliche sowie gemeinschaftliche Ziele. Auch Code-Switching, also das Anpassen der Sprache oder des Verhaltens an ein bestimmtes kulturelles Umfeld, erfordert Selbstmanagement.
- Soziales Bewusstsein: Die Fähigkeit, Perspektiven anderer nachzuvollziehen, Mitgefühl zu zeigen und gesellschaftliche Veränderungen sowie Ungerechtigkeiten zu erkennen. Dazu gehört auch die Fähigkeit, Menschen mit abweichenden Meinungen zuzuhören und mit Personen aus unterschiedlichen kulturellen Gruppen zusammenzuarbeiten.
- Beziehungsfähigkeit: Die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen, klar zu kommunizieren, zuzuhören, kooperativ zu arbeiten und Konflikte konstruktiv zu lösen. Dazu gehören kulturelle Kompetenz, der Umgang mit sozialem Druck und das Geben sowie Annehmen von Unterstützung.
- Verantwortungsbewusstes Entscheiden: Damit ist die Fähigkeit gemeint, reflektierte und ethische Entscheidungen zu treffen, Konsequenzen abzuwägen und Lösungen für soziale sowie persönliche Probleme zu entwickeln. Verantwortungsbewusstes Entscheiden erfordert Offenheit und die Fähigkeit, komplexe Situationen zu analysieren.
Redaktion: Warum ist sozial-emotionales Lernen heute besonders wichtig?
Rimm-Kaufman: Kinder und Jugendliche stehen im 21. Jahrhundert vor zahlreichen Unsicherheiten, darunter Klimawandel, politische Konflikte, Rassismus und Lernverluste durch COVID-19. Sozial-emotionales Lernen fördert die Fähigkeit, die Konsequenzen individuellen und kollektiven Handelns abzuwägen, Mitgefühl zu zeigen, auch wenn es bedeutet, auf Privilegien zu verzichten, sowie die Kompetenz, mit Menschen unterschiedlicher Meinungen zu kommunizieren. Jugendliche erwerben dabei Kompetenzen und Einstellungen, die ihnen das Lernen erleichtern. Die Fähigkeit, mit Frustration umzugehen, sowie die Entwicklung einer wachstumsorientierten Denkweise sind Beispiele für soziale und emotionale Fähigkeiten, die für erfolgreiches Lernen von entscheidender Bedeutung sind.
Darüber hinaus fördert soziales und emotionales Lernen ein positives Klima im Klassenzimmer, wodurch sich Schülerinnen und Schüler besser konzentrieren können und eher bereit sind, akademische Herausforderungen anzunehmen. Studien zeigen auch, dass Kinder und Jugendliche effektiver lernen, wenn sie ein starkes Zugehörigkeitsgefühl entwickeln. Die Zeit, die in die Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen investiert wird, stärkt das Gemeinschaftsgefühl, fördert die soziale Integration, reduziert Mobbing und trägt zur Verbesserung der psychischen Gesundheit bei.
Ein besonders interessanter Befund ist, dass der Einsatz sozial-emotionalen Lernens im Unterricht zu weniger Disziplinproblemen führt. Dadurch sind Lehrkräfte weniger erschöpft und weniger anfällig für Burnout. Sozial-emotionales Lernen sollte daher als universelle Maßnahme betrachtet werden, ähnlich wie Fluorid zur Vorbeugung von Karies.
„Kinder und Jugendliche entwickeln sich positiv, wenn sie sich von ihren Lehrkräften unterstützt fühlen und gleichzeitig hohe, aber realistische akademische Erwartungen an sie gestellt werden.“
Prof. Dr. Sara Rimm-Kaufman
Redaktion: Sie forschen seit Jahren zum sozial-emotionalen Lernen. Wie entwickeln sich diese Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen?
Rimm-Kaufman: Erstens betont unsere Forschung die Relevanz einer guten Lehrer-Schüler-Beziehung. Kinder und Jugendliche entwickeln sich positiv, wenn sie sich von ihren Lehrkräften unterstützt fühlen und gleichzeitig hohe, aber realistische akademische Erwartungen an sie gestellt werden.
Zweitens haben Kinder und Jugendliche ein Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Kompetenzerleben und Autonomie. Wenn Schulen und Jugendorganisationen diese Bedingungen nicht erfüllen, suchen sich Jugendliche oft ungesunde Alternativen. In den USA nutzen beispielsweise extremistische Gruppen das Bedürfnis nach Zugehörigkeit aus, während Gangs und Drogenhändler Jugendlichen durch Aufgaben ein Gefühl von Kompetenz, Verantwortung und sozialer Verbundenheit vermitteln. Daraus folgt, dass Schulen und Jugendorganisationen bewusst Umgebungen schaffen müssen, die Kindern sinnvolle und positive Erfahrungen ermöglichen.
Drittens sehen wir, dass sich soziale und emotionale Fähigkeiten nicht linear entwickeln. Einige soziale und emotionale Kompetenzen sind in der Grundschulzeit hoch, sinken dann in der Mittelschule ein und steigen in der High School wieder an.
Redaktion: Woran liegt das?
Rimm-Kaufman: In der Mittelschule führen Veränderungen dazu, dass sich Jugendliche stärker mit anderen vergleichen und sich selbst negativer sehen. Auch neuronale Umstrukturierungen können Einbrüche und später Anstiege in einigen sozialen und emotionalen Kompetenzen verursachen. Wichtig ist, dass sich Lehrkräfte dieser Einbrüche bewusst sind und entsprechend reagieren können. Wenn Erwachsene die Jugendlichen unterstützen und Fürsorge zeigen, bleiben diese am Lernen interessiert. Reagieren Erwachsene jedoch mit Disziplin und Frustration, kann dies dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler sich von der Schule distanzieren und problematisches Verhalten zunimmt.
Redaktion: Sozial-emotionales Lernen hat also Vorteile für den Lernprozess?
Rimm-Kaufman: Eine Studie mit über 500.000 Schülerinnen und Schülern zeigt, dass sozial-emotionales Lernen prosoziales Verhalten fördert und emotionale Belastung verringert. Gleichzeitig verbessern sich die akademischen Leistungen. Lernstrategien und das Schulverhalten entwickeln sich ebenfalls positiv, zum Beispiel durch eine höhere Anwesenheit im Unterricht und weniger Unpünktlichkeit.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Lernen mehr ist als reines Denken – Jugendliche haben soziale, emotionale und kognitive Bedürfnisse. Die Angst vor Mobbing lenkt vom Unterrichtsgeschehen ab, schwierige Mathematikaufgaben können frustrierend sein. Schülerinnen und Schüler lernen besser, wenn sie Strategien entwickelt haben, um mit negativen Emotionen umzugehen und wenn Lerninhalte sinnvoll mit ihrer Lebensrealität verbunden werden.
Redaktion: Wie kann sozial-emotionales Lernen in den Lehrplan integriert werden, ohne dass fachliche Inhalte deshalb kürzertreten müssen?
Rimm-Kaufman: Sozial-emotionales Lernen kann in jedem Fach stattfinden. Lehrkräfte können zu Beginn des Schuljahres Klassenregeln aufstellen, die eine Grundlage für sozial-emotionales Lernen bieten. Diskussionen über Beziehungen und respektvolle Interaktionen können sich daraufhin ganz natürlich entwickeln und das sozial-emotionale Lernen fördern. Lehrkräfte können mit ihren Schülerinnen und Schülern auch Konflikte diskutieren und lösen oder historische Themen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten, was die Fähigkeit zur Perspektivübernahme stärkt.
Außerdem beobachten Schülerinnen und Schüler ihre Lehrkräfte ständig und orientieren sich an deren Verhalten. Lehrkräfte können dies gezielt nutzen, um die Fähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler zu fördern, indem sie beispielsweise ihren Umgang mit Frustration bei schwierigen Aufgaben offenlegen.
Redaktion: Können Sie uns ein konkretes Beispiel geben, wie sozial-emotionales Lernen im Unterricht aussehen kann?
Rimm-Kaufman: Ein ausgezeichnetes Beispiel für die Verbindung von sozial-emotionalem Lernen und Fachunterricht ist das Konzept „Connect Science“. Hier lernen Schülerinnen und Schüler nicht nur naturwissenschaftliche Inhalte, sondern entwickeln auch soziale Kompetenzen durch praxisorientiertes Lernen und gesellschaftliches Engagement.
Ein Beispiel: Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit dem Thema Energieverbrauch und untersuchen die Vor- und Nachteile von erneuerbaren und fossilen Ressourcen. Sobald sie feststellen, dass fossile Ressourcen knapp werden könnten, sind sie oft hochmotiviert, Lösungen zu finden – einige realistisch, andere weniger. Gemeinsam mit ihrer Lehrkraft entwickeln sie dann konkrete Ansätze, um Veränderung zu bewirken – sei es durch politische Maßnahmen, Aufklärung oder eine Energie-Messe, bei der sie Eltern und jüngeren Schülerinnen und Schülern zeigen, wie man im Alltag Energie spart. Dabei lernen sie zuzuhören, respektvoll zu diskutieren und als Gruppe auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.
Eine Studie zeigt, dass „Connect Science“ nicht nur das naturwissenschaftliche Lernen, sondern auch das bürgerschaftliche Engagement fördert. Diese sozialen und emotionalen Kompetenzen sind entscheidend, damit Kinder und Jugendliche sowohl heute als auch in der Zukunft Herausforderungen meistern können.
Redaktion: Frau Professorin Rimm-Kaufman, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Zur Person
Sara Rimm-Kaufman ist Professorin für Bildung an der Universität Virginia. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich sozial-emotionales Lernen, der Entwicklung von Lehrerkompetenzen und der Förderung von Chancengleichheit im Bildungswesen.
Original Interview
Why Social-Emotional Learning Is Essential: Social-emotional learning can be integrated into any subject and benefits both students and teachers
Loneliness, bullying, academic pressure—children and adolescents experience numerous stressful situations. Yet, there are skills and competencies that youth can learn that can help them cope with the challenges. Social and emotional learning fosters supportive relationships and develops essential skills that can make learning meaningful and engaging. Professor Sara Rimm-Kaufman explains how teachers can structure their lessons accordingly.
Editor: Professor Rimm-Kaufman, what exactly does social-emotional learning mean?
Prof. Dr. Sara Rimm-Kaufman: One of the most well-known definitions comes from the “Collaborative for Academic, Social and Emotional Learning” at the University of Illinois-Chicago. They define social-emotional learning as the process of acquiring and applying knowledge and skills to develop a healthy identity, regulate emotions, achieve goals, show empathy, strengthen relationships, and act responsibly.
We often focus on children and adolescents in this context, but social-emotional learning is also relevant for adults. For example, teachers benefit when they acquire intercultural competencies and apply them in their interactions with students from diverse backgrounds.
Editor: What competencies fall under the scope of social-emotional learning?
Rimm-Kaufman: Social-emotional learning consists of five interconnected groups of cognitive, emotional, and social competencies.
- Self-Awareness: The ability to understand one’s own values, thoughts, and emotions and recognize their connection to behavior. This includes recognizing one’s own emotions, reflecting on personal and cultural resources, and addressing biases. An eighth grader who describes themselves as "downcast" rather than just "sad" demonstrates a high level of self-awareness.
- Self-Management: The ability to regulate one’s own thoughts, emotions, and behaviors and adapt to different situations. This includes stress management, emotional regulation, self-discipline, initiative, and focusing on personal and collective goals. Code-switching, or adjusting language or behavior to fit a specific cultural environment, also requires self-management.
- Social Awareness: The ability to understand others’ perspectives, show compassion, and recognize social changes as well as injustices. This includes being able to listen to people whose views are different than yours and work with people from different cultural groups.
- Relationship Skills: The ability to build relationships, communicate clearly, listen actively, collaborate, and resolve conflicts constructively. This includes cultural competence, handling social pressure, and giving and receiving support.
- Responsible Decision-Making: The ability to make thoughtful and ethical decisions, weigh consequences, and develop solutions for both social and personal challenges. Responsible decision-making requires openness and the ability to analyze complex situations.
Editor: Why is social-emotional learning particularly important today?
Rimm-Kaufman: Children and adolescents in the 21st century face numerous uncertainties, including climate change, political conflicts, racism, and learning losses due to COVID-19. Social-emotional learning fosters the ability to weigh the consequences of individual and collective actions, show compassion—even when it means giving up privileges—and communicate effectively with people who hold different opinions. Youth learn a set of competencies and attitudes that make it easier for them to learn. Ability to manage frustration and the development of a growth mindset are example social and emotional competencies that are crucial for effective learning.
Social and emotional learning improves the social climate of the classroom, making it easier for students to concentrate and take academic risks. Further, we know children and youth learn better when they feel a sense of belonging. Time spent on social and emotional skills fosters community, sense of belonging, decreased bullying, and even enhanced mental health.
One especially interesting finding is that when teachers use social and emotional learning in their classrooms, there is a reduction of discipline problems and as a result, teachers are less exhausted and burned out. Therefore, social-emotional learning should be seen as a universal preventive measure, much like fluoride in preventing cavities.
Editor: You have been researching social-emotional learning for years. How do these competencies develop in children and adolescents?
Rimm-Kaufman: First, our research highlights the importance of strong teacher-student relationships. Children and adolescents develop positively when they feel supported by their teachers while also being held to high but realistic academic expectations.
Second, children and adolescents have a fundamental need for belonging, competence, and autonomy. If schools and youth organizations fail to meet these needs, young people often seek unhealthy alternatives. In the U.S., for example, extremist groups exploit the need for belonging, while gangs and drug dealers provide adolescents with a sense of competence, responsibility, and social connection through assigned tasks. This underscores the necessity for schools and youth organizations to intentionally create environments that offer meaningful and positive experiences for children.
Third, we see that social and emotional skills do not develop in a strictly linear fashion. Some competencies are strong during elementary school, decline during middle school, and then increase again in high school.
Editor: What causes this?
Rimm-Kaufman: In middle school, various changes lead adolescents to compare themselves more to others and perceive themselves more negatively. Neural restructuring can also cause declines and later increases in certain social and emotional competencies. It is crucial for teachers to be aware of these fluctuations and respond accordingly. When adults support and show care for adolescents, students remain engaged in learning. However, if adults react with discipline and frustration, students may disengage from school, leading to an increase in problematic behavior.
Editor: So social-emotional learning has benefits for the learning process?
Rimm-Kaufman: A study by Chris Cipriano and colleagues involving over 500,000 students shows that social-emotional learning promotes prosocial behavior and reduces emotional distress. At the same time, academic performance improves. Learning strategies and school behavior also develop positively—for example, through higher class attendance and reduced tardiness.
It is important to understand that learning is more than just thinking—adolescents have social, emotional, and cognitive needs. Fear of bullying can distract from the learning process, and difficult math problems can be frustrating. Students learn better when they have developed strategies to manage negative emotions and when learning content is meaningfully connected to their real-life experiences.
Editor: How can social-emotional learning be integrated into the curriculum?
Rimm-Kaufman: Social-emotional learning can take place in any subject. Teachers can establish classroom norms at the beginning of the school year that serve as a foundation for social-emotional learning. Discussions about relationships and respectful interactions can follow, naturally fostering social-emotional learning. Teachers can describe and solve dilemmas requiring decision-making with their students or view historical issues from many points of view, enhancing perspective-taking ability.
Students are always watching their teachers and modeling their behaviors after them. Teachers can use this to bolster skills in their students. For instance, when doing a challenging math problem, the teacher can model how they handle frustration by taking a brief break and showing their own growth mindset by saying, “I know I can get it if I try a different strategy” instead of saying, “well, I’m just not a math person.”
Editor: Can you give us a concrete example of what social-emotional learning looks like in the classroom when integrated with academic learning?
Rimm-Kaufman: An excellent example of integrating social-emotional learning with academic instruction is the concept of "Connect Science." Here, students not only learn scientific content but also develop social skills through hands-on learning and community engagement.
One example: Students explore the topic of energy consumption and investigate the pros and cons of renewable and fossil resources. Once they realize that fossil resources might run out, they are often highly motivated to find solutions – some realistic, others less so. Together with their teacher, they then develop concrete approaches to create change – whether through political actions, education, or an energy fair, where they show parents and younger students how to save energy in everyday life. In the process, they learn to listen, engage in respectful discussions, and work together towards a common goal.
A study shows that "Connect Science" not only enhances scientific learning but also promotes civic engagement. These social and emotional skills are crucial for helping children and adolescents navigate challenges both today and in the future.
Editor: Professor Rimm-Kaufman, thank you for the conversation.

Zur Person
Sara Rimm-Kaufman is a Professor of Education at the University of Virginia. Her research focuses on social-emotional learning, the development of teacher competencies, and the promotion of equity in education.