„Formative Assessments nehmen Lehrkräften eine Menge Arbeit ab.“

Formative Testverfahren unterstützen Lehrkräfte dabei, ihre Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern. Das hat Vorteile für beide Seiten, erklärt Prof. Dr. Benjamin Fauth im Interview.

Im Gegensatz zu anderen Ländern werden formative Testverfahren in Deutschland bisher nur vereinzelt systematisch eingesetzt. Dabei gelten formative Assessments als Schlüssel zum Lernerfolg. Prof. Dr. Benjamin Fauth erläutert im Interview, wie lernförderliches Feedback die Schule verändern kann.

Redaktion: Herr Professor Fauth, in der internationalen Bildungsdiskussion ist der Begriff „formative Assessments“ in aller Munde. Was ist damit genau gemeint?

Prof. Dr. Benjamin Fauth: Formatives Assessment meint die Erfassung individueller Lernstände, die dem weiteren Lernprozess dient. Im Gegensatz zu sogenannten summativen Assessments – also Tests, die am Ende einer Lerneinheit durchgeführt werden – erheben formative Assessments den aktuellen Lernstand der Schülerinnen und Schüler bereits während des Lernprozesses. Auf diese Weise haben sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, frühzeitig auf Verständnisprobleme zu reagieren. Von Vorteil ist zudem, dass die Erfassung hochfrequent erfolgt. Es fällt somit schneller auf, wenn es bei Schülerinnen und Schülern an der einen oder anderen Stelle hakt. Diese Informationen können Lehrkräfte wiederum dazu nutzen, ihren Unterricht an das Verständnis der Lernenden anzupassen und diese gezielter zu fördern.

Redaktion: Das Stichwort „Anpassung“ deutet in Richtung des adaptiven Unterrichts, der sich den unterschiedlichen Lernstände der Schülerinnen und Schüler anpasst. Welche Bedeutung haben formative Assessments für die adaptive Unterrichtsgestaltung?

Fauth: Die Adaptivität von Unterricht wird in den nächsten Jahren ein Riesenthema werden. Auch am Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) beschäftigen wir uns zurzeit intensiv damit, bereiten Publikationen vor und haben eine Veranstaltungsreihe organisiert. Wir diskutieren das Thema auch im Rahmen der europäischen Wissenschafts-Praxis-Initiative E-ADAPT. Dort tauschen sich Forscherinnen und Forscher aus ganz Europa über die Gelingensbedingungen von adaptivem Unterricht aus. Bei einer Diskussion über die wichtigsten Voraussetzungen für adaptiven Unterricht gingen die Meinungen zum Teil weit auseinander. Aber in einem Punkt waren sich alle Forschenden einig: Adaptiver Unterricht braucht formative Assessments. Denn nur wenn Lehrkräfte wissen, wo die einzelnen Schülerinnen und Schüler stehen, können sie auch ihren Unterricht angemessen adaptiv gestalten. 

Redaktion: In der Debatte um eine neue Schul- und Unterrichtskultur sehen sich Lehrkräfte zunehmend neuen Rollen gegenüber. Inwiefern verändern formative Assessments die Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern?

Fauth: Man darf den adaptiven Unterricht meiner Meinung nach nicht als Eins-zu-eins-Betreuung missverstehen. Auch im adaptiven Unterricht wird die Lehrkraft weiter vor der Klasse stehen. Idealerweise wird Lehrerinnen und Lehrern durch formative Assessments aber eine Menge Arbeit abgenommen, vor allem, wenn sie digital unterstützt werden. Wenn digitale Tools den Schülerinnen und Schülern Tests zur Verfügung stellen, diese auswerten und der Lehrperson im Anschluss zu allen Lernverläufen der Schülerinnen und Schülern eine Rückmeldung geben, können sich Lehrkräfte gezielt darauf konzentrieren, ihre Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu fördern. Sie wissen dann auch, wer in welchem Bereich gerade besondere Unterstützung benötigt. 

„Formative Assessments allein führen nicht zum Erfolg. Das Effektive an formativen Assessments sind nicht die Assessments selbst, sondern der Umgang mit den erhobenen Informationen.“

Prof. Dr. Benjamin Fauth

Redaktion: Welche Informationen sollten formative Assessments abfragen, damit Lehrkräfte mit diesen Rückmeldungen arbeiten können?

Fauth: Das ist vor allem eine fachdidaktische Frage. Wenn es um das Lesenlernen geht, müssen Leseforscherinnen und Leseforscher benennen, welche Informationen erfasst werden sollen, und das können sie auch sehr genau sagen. In Mathematik braucht es Mathefachdidaktikerinnen und -fachdidaktiker, die wissen, was typische Fehler und Fehlkonzepte von Schülerinnen und Schülern sind. Diese Bereiche und Verständnisschwierigkeiten müssen durch formative Assessments dann gezielt erfasst werden.

An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass formative Assessments allein nicht zum Erfolg führen. Das Effektive an formativen Assessments sind nicht die erhobenen Lernstände selbst, sondern der Umgang damit. Entscheidend ist: Wie werden diese Informationen für Schülerinnen und Schüler aufbereitet? Werden sie gezielt genutzt, um deren Lernentwicklung zu fördern? Und welche Förderentscheidungen trifft die Lehrkraft darauf aufbauend?

Redaktion: Wie können Lehrkräfte die Rückmeldungen nutzen, um ihre Unterrichtsstrategien anzupassen?

Fauth: Auch hier wird sich das Vorgehen von Fach zu Fach unterscheiden. Mittlerweile liegen allerdings vielfältig gesicherte Erkenntnisse vor, wie mit Lern- und Verständnisschwierigkeiten umgegangen werden kann. Wenn es bei einer Schülerin beispielsweise an der Leseflüssigkeit hapert, kennt die Leseforschung effektive Ansätze, um genau das zu fördern. Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass die individuelle Förderung Kernaufgabe jeder Lehrkraft ist und das in der Praxis bereits täglich umgesetzt wird.

Redaktion: Können Sie einige Beispiele nennen, welche formativen Testverfahren Lehrkräfte bereits nutzen können, um den Fortschritt ihrer Schülerinnen und Schüler zu erfassen?

Fauth: Formative Assessments können ganz unterschiedliche Formen annehmen. Das beginnt schon damit, dass eine Lehrkraft ihren Schülerinnen und Schülern beim Bearbeiten einer Aufgabe über die Schulter schaut und etwa Impulse für das weitere Lernen gibt. Dieses Vorgehen ist allerdings eher unsystematisch. Bei der systematischen Erfassung kommen in der Regel digitale Tools zum Einsatz, mit deren Hilfe Schülerinnen und Schüler regelmäßig kurze Tests bearbeiten, die anschließend ausgewertet und deren Ergebnisse zurückgemeldet werden. 

Bei solchen digitalen Tools hat sich das Land Baden-Württemberg, wie andere Bundesländer auch, im Rahmen der Corona-Aufholmaßnahmen dazu entschieden, die Lernverlaufsdiagnostik quop für Schulen zur Verfügung zu stellen. Sie bezieht sich auf die Jahrgangsstufen 1 bis 6 und ist wissenschaftlich sehr gut evaluiert. Daneben gibt es zum Beispiel die kostenlose Online-Plattform Levumi, die ebenfalls als Lernverlaufsdiagnostik funktioniert. Außerdem bietet inzwischen fast jeder Schulbuchverlag mehr oder weniger gut geprüfte Tests an, die als formative Assessments eingesetzt werden können. Allerdings stellen die Verlage oftmals nicht genügend Informationen darüber bereit, wie gut diese Tests wissenschaftlich geprüft sind. Lehrkräfte sollten daher genau hinschauen, sowohl, was die psychometrische Qualität der Aufgaben betrifft, als auch in Bezug auf die fachdidaktische Eignung. Und da gibt es noch große Qualitätsunterschiede zwischen den Instrumenten.

„Formative Assessments tragen dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler selbstregulierter lernen und mehr Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen.“

Prof. Dr. Benjamin Fauth

Redaktion: Inwieweit spielt künstliche Intelligenz bei der Entwicklung neuer formativer Testverfahren eine Rolle?

Fauth: In diesem Feld passiert gerade sehr viel. Neue Assessments werden entwickelt und auch neue Technologien wie künstliche Intelligenz befeuern die Innovationen. Diese Assessments könnten Schülerinnen und Schülern in Zukunft direkt Förderhinweise und Aufgabenmaterial zu ihrem jeweiligen Lernstand vorschlagen. In den Niederlanden wird das bereits selbstverständlich eingesetzt. Mich hat allerdings eine Anekdote von einer Kollegin dort aufhorchen lassen. Denn diese Systeme können nur dann Förderhinweise geben, wenn sie stetig mit Assessments gefüttert werden. Fehlen diese Informationen, können diese Tools nicht richtig arbeiten, was Lehrkräfte wiederum zum Teil ratlos zurücklässt. Es gibt also noch eine Menge Stolpersteine, die bedacht werden müssen, aber dass diese Systeme auf Basis künstlicher Intelligenz zunehmend passgenaue Förderhinweise geben können, steht außer Frage. 

Redaktion: Inwieweit verändern formative Assessments das Lernen für Schülerinnen und Schüler?

Fauth: Lernen müssen Schülerinnen und Schüler natürlich weiterhin. Im besten Fall können formative Assessments aber dazu beitragen, dass sie selbstregulierter lernen und mehr Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen. Eine Voraussetzung dafür ist, dass auch Lernende Informationen zu ihrem aktuellen Leistungsstand erhalten und diese an das weitere Vorgehen geknüpft sind. In der Forschung weiß man, dass gutes Feedback zumindest drei Informationen beinhalten sollte, und zwar zu den Fragen: Was sind die Lernziele? Wo stehe ich in Bezug auf diese Ziele? Und was sind die nächsten Schritte für meinen Lernprozess? Die nächsten Schritte sind dabei zentral. Lernende scheinen vor allen Dingen von Feedback zu profitieren, das ihnen Strategien an die Hand gibt, wie sie ähnliche Aufgaben in Zukunft angehen und lösen können. 

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Redaktion: Welche Erkenntnisse gibt es zur Wirksamkeit von formativen Assessments?

Fauth: Man kann an den Hattie-Studien viel kritisieren und vieles auch zu Recht. Aber wenn diese Studien ein Ergebnis gezeigt haben, dann, dass gutes Feedback und formative Assessments für Schülerinnen und Schüler effektiv sind. In dem Forschungsprojekt, in dem ich damals promoviert habe, wurden unterschiedliche Formen adaptiven Unterrichts gegeneinander getestet. Dabei hat sich gezeigt, dass die Gruppe, in der formative Assessments eingesetzt wurden, tatsächlich die einzige war, in der wir einen signifikanten Lernfortschritt gegenüber der Kontrollgruppe feststellen konnten. 

Redaktion: Viele Schülerinnen und Schüler eignen sich Wissen noch immer vor dem Hintergrund der Prüfungsrelevanz an. Läuten formative Assessments die viel geforderte neue Prüfungskultur ein?

Fauth: Ich würde formative und summative Assessments gar nicht so scharf gegenüberstellen, denn ich glaube, in der Schule ist Platz für beides und vermutlich braucht Schule auch beides. Allerdings kann es problematisch sein, wenn die einzige Motivation für Schülerinnen und Schüler darin besteht, eine gute Note zu bekommen. Dazu gibt es interessante Erkenntnisse der amerikanischen Psychologen Richard Ryan und Edward Deci, die sich unter anderem mit der „korrumpierenden Wirkung extrinsischer Motivation“ beschäftigt haben. Sie beschreiben den Effekt, dass Personen eine Tätigkeit, die sie bisher gerne ausgeübt haben, nicht mehr gerne tun, wenn sie dafür belohnt werden. Konkretes Beispiel: Ein Kind, das gerne malt, ist intrinsisch für diese Tätigkeit motiviert. Wenn das gleiche Kind aber auf einmal für das Malen belohnt wird, zum Beispiel durch Geld, verdrängt diese Belohnung die intrinsische Motivation. Diesen Effekt müssen wir auch für die Schule und die Benotung ernst nehmen. Formative Assessments können dazu beitragen, ein manchmal verschüttetes Leistungsmotiv der Schülerinnen und Schüler wieder freizulegen. Die Motivation liegt dann nicht mehr darin, eine gute Note zu erzielen, sondern darin zu sehen, wie sich die eigene Leistung verbessert, wenn sich Schülerinnen und Schüler anstrengen.

„Wenn leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler durch formative Assessments sehen, dass sie sich über die Zeit individuell weiterentwickeln und dazulernen, hat das einen positiven Effekt.“

Prof. Dr. Benjamin Fauth

Redaktion: Tragen formative Assessments dadurch zu einer gerechteren Leistungsmessung bei?

Fauth: Besonders in heterogenen Klassen, in denen es große Leistungsunterschiede gibt, sind formative Assessments sinnvoll. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler haben ja in aller Regel keine Probleme mit summativen Assessments. Wenn jedoch leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler in Klassenarbeiten regelmäßig die Rückmeldung bekommen, dass sie zu den Schlechtesten gehören, kann das auf Dauer demotivierend wirken. Sehen diese Schülerinnen und Schüler durch formative Assessments allerdings, dass sie sich über die Zeit individuell weiterentwickeln und dazulernen, hat das einen positiven Effekt.

Redaktion: Schülerinnen und Schüler wachsen in einer Gesellschaft auf, in der Bewertungen alltäglich sind. Die Selektionsfunktion von Schulen wird immer wieder in Verbindung mit einer hohen psychosozialen Belastung von Schülerinnen und Schülern diskutiert. Inwiefern können formative Assessments dem entgegenwirken?

Fauth: Solche Belastungen entstehen ja auch durch das Gefühl, den Anforderungen immer wieder nicht genügen zu können, egal wie sie sich anstrengen. Die Diskussion um summative und formative Leistungserfassung wird häufig in die Ecke der Leistungsfeindlichkeit gedrängt. Da wird zum Teil suggeriert, es würde nicht mehr um Leistung gehen, wenn Schulen stärker auf Systeme wie formative Assessments setzen. Das ist aber nicht der Fall. Im Gegenteil: Formative Assessments können dazu beitragen, die Leistungsorientierung zu stärken.

Ich glaube, die Frage ist eher, wie wir den Leistungsbegriff für unsere Schülerinnen und Schüler positiver konnotieren können. Anne Sliwka hat diesen Gedanken einmal die Pädagogik des „not yet“ genannt, also des „noch nicht“. Wenn Schülerinnen und Schüler die Rückmeldung erhalten, dass sie etwas noch nicht können, schwingt darin immer auch mit, dass sie sich weiter anstrengen können, um das Ziel zu erreichen. Steht dagegen eine Fünf unter der Klassenarbeit, ist das kein „not yet“, sondern nur ein „not“. Es geht in dieser Diskussion also nicht darum, Schülerinnen und Schüler zu schonen, sondern um die Frage, wie jede Einzelne und jeder Einzelne bestmöglich so gefördert, aber auch gefordert werden kann, dass er oder sie sein/ihr Potenzial voll ausschöpfen kann. 

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Redaktion: Wo steht Deutschland beim Einsatz von formativen Assessments im internationalen Vergleich?

Fauth: Im Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Rahmen der europäischen Forschungsinitiative E-ADAPT sehen wir an Beispielen aus Finnland, aus den Niederlanden oder auch aus Estland, dass uns diese Länder um einige Jahre voraus sind. Das hat unter anderem damit zu tun, dass diese Länder deutlich früher auf das Thema Digitalisierung gesetzt haben.

Redaktion: Welche Akteurinnen und Akteure sind gefragt, um dieses Defizit in Deutschland nun aufzuholen?

Fauth: Es braucht vor allem eine gute Zusammenarbeit. Die Wissenschaft ist ebenso gefragt wie Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker, die das Know-how mitbringen, welche Informationen erhoben werden müssen und wie diese lernfördernd rückgemeldet werden können. Auf der anderen Seite haben Verlage und IT-Unternehmen oftmals den finanziellen Background, um neue Entwicklungen finanzieren zu können. Hier braucht es mehr Bereitschaft, diese Tests auch wissenschaftlich abzusichern. Und staatliche Institutionen, wie die Landesinstitute, sind aus meiner Sicht die zentralen Instanzen, wenn es darum geht, solche Tools in die Praxis zu tragen. 

„Entscheidend ist, dass Lehrkräfte diese Tools nicht als zusätzliche Belastung wahrnehmen, sondern als Arbeitserleichterung.“

Prof. Dr. Benjamin Fauth

Redaktion: Welche Weiterbildungsmöglichkeiten können Lehrkräfte wahrnehmen, um ihre Kenntnisse über formative Assessments zu schulen?

Fauth: Mit ist es wichtig zu betonen, dass alle Lehrkräfte in ihrem Unterricht bereits formative Assessments einsetzen, zum Beispiel wenn sie die Lösungen von Schülerinnen und Schülern anschauen und gutes Feedback geben. Es ist daher nicht so, als hätten wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun den Heiligen Gral gefunden. Die Frage lautet eher, wie systematisch diese Lernstandserhebungen stattfinden und an welchen Stellen Lehrkräfte dabei unterstützt werden können, diese Informationen noch gezielter und zeitökonomischer zu erheben. Entscheidend ist daher, dass Lehrkräfte diese Tools nicht als zusätzliche Belastung wahrnehmen, sondern als Arbeitserleichterung. Wenn der Nutzen dieser Verfahren und ihr Potenzial nicht deutlich werden, kann die logische Reaktion in der aktuellen Situation des Lehrkräftemangels nur ablehnend sein. Daher muss man Lehrkräfte einfach zu bedienende Tools an die Hand geben, mit kurzen Erklärvideos und Beispielen. Wenn Lehrkräfte sehen, dass es die Arbeit, der sie täglich nachgehen – nämlich Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu fördern –, erleichtert, ist das der Schlüssel zum Erfolg. 

Redaktion: Herr Professor Fauth, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Zur Person

Prof. Dr. Benjamin Fauth ist Leiter der Empirischen Bildungsforschung am Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) und außerplanmäßiger Professor am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung der Universität Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Unterrichtsqualitätsforschung, insbesondere auf Fragen der theoretischen Konzeptualisierung, der empirischen Erfassung und der Wirkung unterrichtlicher Prozesse. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die professionelle Kompetenz von Lehrpersonen und Fragen der angewandten Evaluationsforschung.

  • Fauth, B. & Leuders, T. (2018). Kognitive Aktivierung im Unterricht (Reihe Wirksamer Unterricht Band 2). Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (ehem. Landesinstitut für Schulentwicklung). 
  • Käfer, J., Herbein, E., & Fauth, B. (2021). Formatives Feedback im Unterricht (Reihe Wirksamer Unterricht Band 5). Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg. 
  • Sliwka, A., Klopsch, B. & Dumont, H. (2019). Konstruktive Unterstützung im Unterricht (Reihe Wirk- samer Unterricht Band 3). Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg.